Im östlichen Afrika liegt Äthiopien mit Berggipfeln bis 4.000 Meter Höhe und dem tiefsten Punkt der Erde in der Danakil-Tiefebene. Landwirtschaftliche Nutzung ist in Äthiopien kaum möglich. Dafür bietet das Ökosystem jedoch eine artenreiche Flora und Fauna. Etwa 12 Prozent der Pflanzen sind endemisch, sie kommen also ausschließlich in Äthiopien vor. Auch endemische Säugetiere, wie der Äthiopische Wolf, der Dschelada-Pavian und die Sömmering-Gazelle sowie 23 endemische Vogelarten wie die Blauflügelgans und der Klunkeribis, machen die einzigartige Vielfalt des Landes aus.
In den afromontanen Bergnebelwäldern liegt das Zentrum der genetischen Vielfalt des Coffea arabica. Die Berg-Regenwälder im Südwesten des Landes beherbergen wildwachsenden Kaffee. Der Coffea arabica ist eine echte Besonderheit mit einem unschätzbaren Wert. Die wildwachsenden Kaffeebäume tragen die roten Früchte etwa neun Monate nach der Blüte. In den Kaffeekirschen befinden sich zwei Samen – das sind die grünen Kaffeebohnen, die als Grundlage für das beliebte Heißgetränk dienen.
Die Bergwälder beheimaten zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Löwen, Leoparden, Buschschweine und Antilopen leben inmitten der Baumriesen und Luftwurzler. Der Regenwald im alten Königreich Kafa ist heute nur noch in Resten erhalten. Seine ursprüngliche Größe wurde durch Rodung und Beweidung erheblich reduziert. Um der Rodung und Ausbeutung des Berg-Regenwaldes entgegenzuwirken, gründete der Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. gemeinsam mit Partnern aus Staat, Naturschutz und Wirtschaft ein Projekt, bei welchem die Gemeinden ein nachhaltiges Management des Regenwaldes lernen. Die Gemeinden erhalten dafür langfristige Nutzungsrechte vom Staat.
Die Kaffeebäume stehen überall im Wald. Bauern pflücken die erntereifen Kaffeekirschen im Kafa-Gebiet bereits seit Generationen. Durch das NABU-Gemeinschaftsprojekt soll der traditionelle Kaffee-Abbau gefördert werden und zu einer Einkommensquelle für die lokalen Pflücker werden. Die Kaffeepflücker erhalten zu diesem Zweck spezielle Trainings, wodurch sie nach ökologischen Standards zertifiziert werden. Die Zertifizierung ermöglicht es, die Kaffeekirschen zu einem besseren Preis anbieten zu können. Somit schafft sich die Bevölkerung durch ihren eigenen Einsatz bessere Lebensbedingungen bei gleichzeitigem Schutz des Waldes. Die Maßnahmen wirken sich auch positiv auf die Tierwelt aus. Dadurch, dass ihr ursprünglicher Lebensraum weniger bedroht wird, können sich viele Tierarten wieder im Bergwald ansiedeln und verbreiten.
2010 ist Kafa durch die Bemühungen des NABU zum Biosphärenreservat der UNESCO ernannt worden. Das Gebiet umfasst etwa 760.000 Hektar. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte das Gemeinschaftsprojekt zahlreiche Wiederaufforstungs- und Renaturierungsmaßnahmen.
Ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Region ist die Förderung des nachhaltigen Tourismus in den Wildkaffeewäldern Äthiopiens. Es wurden touristische Infrastrukturen geschaffen, wie Wanderwege und Zufahrtsstraßen, Aussichtsplattformen und Beobachtungstürme. Lokale Führer nehmen Touristen mit auf Wildkaffee-Erlebnispfade durch den Regenwald und zeigen ihnen die besondere Flora und Fauna der Region.
Die Aufgaben der Ranger, die durch das Projekt der NABU ausgebildet wurden, umfassen zudem die Dokumentation der Tier- und Pflanzenwelt, sie bieten weitere touristische Führungen an und geben Auskünfte über die Kaffeepflücker und deren Tradition. Diese Entwicklungen sollen den Tourismus in Äthiopien fördern und langfristig zu mehr Arbeitsplätzen und damit höheren Einkommen für die Bevölkerung beitragen.
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